Tierhygiene in der NRW–Rinderhaltung: Status–quo der Hygienesituation und des Hygienebewusstseins, Anreizsysteme zur Hygieneverbesserung schaffen
Handlungsfelder
- Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres, des Gesundheits- und Hygienestatus von Betrieben
- Verbesserung der Beratung in der Bestandsbetreuung
In NRW wird aktuell an einem Hygieneleitfaden für die Rinderhaltung gearbeitet, da das Bundeslandwirtschaftsministerium im Jahr 2014 im Bundesanzeiger Hygieneempfehlungen veröffentlicht hat. Diese werden in den landwirtschaftlichen Verbänden intensiv diskutiert und auch kritisiert, denn es ist davon auszugehen, dass Rinderhalter zuerst freiwillig und nachfolgend eventuell verpflichtet werden sollen, definierte Hygienemaßnahmen in ihrem Betrieb umzusetzen.
In diesem Projekt sollen die Grundprobleme der Umsetzung von Hygienemaßnahmen in der landwirtschaftlichen Rinderhaltung untersucht werden. Es sollen Ursachen ermittelt werden, die die Umsetzung hygienischer Maßnahmen erschweren oder verhindern. Ferner soll das Hygienebewusstsein für einzelne Maßnahmen in ausgewählten Projektbetrieben eruiert und nachfolgend gestärkt werden.
Um das übergeordnete Ziel der Tierseuchenprävention zu erreichen, ist es wichtig, die Akzeptanz für tierseuchenrechtliche Maßnahmen und die Früherkennung zu verbessern.
Grundsätzlich sollen Hygieneeinstellungen bzw. –umsetzungen in der landwirtschaftlichen Praxis ermittelt werden. Methodisch unterteilt sich das Projekt in fünf Arbeitspakete. Es kommen Befragungen, Beobachtungen und laborgestützte Analysen des Status-Quo der Hygiene in Praxisbetrieben zum Einsatz. Außerdem werden die Anreizsysteme zur Umsetzung von einzelnen Hygienemaßnahmen bei Landwirten, Beratern, Tierärzten und Molkereien erhoben. In einzelnen Praxisbetrieben sollen Hygienemaßnahmen auf ihre Wirkung hinsichtlich der Veränderung der Tiergesundheit und der Keimverschleppung untersucht werden. Zusätzlich werden Landwirte über Workshops in das Projekt mit einbezogen, so dass der zügige Transfer in die Praxis gegeben ist.