PutenStroh – Strohgranulat und Strohpellets als Beitrag zu tiergerechten Haltungsverfahren in der Putenmast

Handlungsfelder

  • Verbesserung der Beratung in der Bestandsbetreuung
  • Konzeptvorschläge zur Erfassung von Tierwohl-Indikatoren und Zuchtmerkmalen
  • Reduktion des Arzneimitteleinsatzes
  • Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres, des Gesundheits- und Hygienestatus von Betrieben

Aktualisierung zur Buchversion (Stand 16.01.2021)

Das Projekt PutenStroh befasste sich mit dem Vergleich der Einstreuvarianten Strohpellets, Stroh und Hobelspänen in den Bereichen Tierwohl, Tiergesundheit von Mastputen sowie der Einstreuqualität im gesamten Mastverlauf. Insgesamt wurden fast 3.200 Einzelbonituren auf Basis auf den 6 teilnehmenden Betrieben durchgeführt, auf Basis des AWIN (Animal Welfare Indicators) Welfare Assessment Protocol for Turkeys (2015) und des Welfare Quality® Assessment Protocol for Poultry (2009). Die Betriebe stallten jeweils zeitgleich 2 Ställe ein, einen mit Strohpellets und einen mit einer anderen Einstreuvariante. Die Tiere wurden zu Beginn, Mitte und Ende der Mastperiode bonitiert, anhand von insgesamt 25 tierwohlrelevanten Merkmalen. Hinzu kamen Untersuchungen der Einstreuqualität auf physikalischer und mikrobieller Ebene. Der Vergleich der Daten zeigte, dass Hobelspäne und Strohpellets unterschiedliche Vorteile zeigen, Stroh jedoch als Einstreuvariante am ungünstigsten erscheint. So beeinflussten Hobelspäne typische Tierwohlindikatoren, wie die Fußballengesundheit positiv. In Bezug auf die Einstreuqualität selbst bieten Strohpellets jedoch eine gute Alternative. Die allgemeine Qualität der Einstreu und damit der Mastputen, die die gesamte Mastperiode in direktem Kontakt zur Einstreu stehen, ist jedoch weitestgehend vom betrieblichen Management abhängig. Hinzu kommt aufgrund der Haltung in Louisiana-Ställen der Einfluss des Außenklimas auf die Einstreuqualität. Weitere Untersuchungen sollten deshalb auf ein angepasstes Management zielen, in dem sowohl Betriebsspezifika als auch das Außenklima Berücksichtigung finden, um das Tierwohl bei Mastputen über die Einstreu positiv zu beeinflussen.

Bearbeitungszeitraum

01.09.2018 – 31.12.2020

Forschungsnetzwerk NRW-Agrar