Workshop „Stickstoff in Grünlandsystemen – Zuviel des Guten?“
Stickstoff ist in Grünlandsystemen ein entscheidender Nährstoff für den Bodenhaushalt, die Pflanzen- und Tierernährung. Er trägt jedoch durch übermäßige und unsachgemäße Applikation zu schwerwiegenden nachteiligen Umweltwirkungen bei. Einerseits besteht die Forderung, den Proteinbedarf für Mensch und Nutztier zukünftig stärker über heimische und umweltfreundliche Produktion zu decken, andererseits sollen die N-Emissionen, die auch von Grünland ausgehen können, nachhaltig gesenkt und die Biodiversität erhöht werden.
Eine qualitative und quantitative Optimierung der Proteinproduktion auf Grünland kann grundsätzlich dazu beitragen, dass Landwirte in benachteiligten Regionen wettbewerbsfähig bleiben. Der Bedarf an kostenintensiven importierten, weniger nachhaltig produzierten Eiweißquellen (z.B. importierte Sojaprodukte) könnte insgesamt gesenkt werden. Eine mehr grünlandbasierte Fütterung von Milch- und Fleischrindern kann die Konkurrenz zwischen Futter- und Lebensmittelproduktion entschärfen.
Hohe Proteinkonzentrationen im Grünlandfutter erfordern jedoch ein hohes Niveau an N-Inputs über Düngung oder hohe Leguminosenanteile sowie frühe Schnitttermine und/oder intensive Beweidung. Damit können jedoch Artenrückgang, vermehrter Ausstoß klimaschädigender N-haltiger Gase sowie Trinkwasserverunreinigung mit Nitrat verbunden sein. Die größten Herausforderungen bestehen darin, die in großen Mengen vorhandenen Dünger tierischer Herkunft auf Grünland mit geringeren Emissionen als bisher auszubringen und die N-Effizienz entlang der gesamten Prozessketten zu erhöhen.
Im Workshop sollen Wege aufgezeigt werden, wie sich der N-Haushalt im komplexen System Boden-Wasser-Pflanze-Nutztier-Mensch zukünftig so gestalten lässt, dass den unterschiedlichen Ansprüchen an die Grünlandnutzung angemessen Rechnung getragen wird.
Zielsetzung der Veranstaltung ist die Diskussion neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und eine Bewertung hinsichtlich der Praxisrelevanz und -reife, um daraus den Handlungsbedarf und Handlungsoptionen für Praxis und Beratung abzuleiten.
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung zur Veranstaltung bis zum 7. Juni 2016 unbedingt erforderlich.
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Veranstaltungsort
Aula
Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Riswick,
Elsenpaß 5
47533 Kleve
Anmeldung
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