Expertenworkshop „ILUC – Quantifizierung, Unsicherheiten und (politische) Konsequenzen“
Unter indirekter Landnutzungsänderung (ILUC) versteht man die Zunahme der Ackerflächennutzung an anderen Standorten als am Ort der unmittelbaren Nutzungsänderungen zugunsten von Energiepflanzen (Raps, Mais etc.) z.B. in Deutschland/Europa oder den USA. Hierbei wird möglicherweise an anderer Stelle auf der Welt ökologisch wertvolle Fläche (Regenwald, Moore, Feuchtgebiete etc.) umgebrochen und in die landwirtschaftliche Produktion aufgenommen. Die direkten Landnutzungsänderungen von Regenwäldern oder Torfmooren für den Anbau von Energiepflanzen und Herstellung von Biokraftstoffen sind in Europa bereits heute untersagt. Für die indirekt auftretenden Landnutzungsänderungen soll ein ILUC-Faktor in die Klimabilanz von Biokraftstoffen aufgenommen werden. Ein neuer Richtlinienentwurf der EU-Kommission sieht vor, dass Biotreibstoffe in der Periode nach 2020 nur noch dann für die Erreichung der Klimaschutzziele der EU angerechnet werden sollen, wenn sie – unter Einbezug der ILUC-verwandten Emissionen – zu deutlichen Treibhausgaseinsparungen führen und nicht aus Kulturen die für Nahrungs- und Futtermittel genutzt werden, hergestellt werden. Ziel des Workshops ist es, aus wissenschaftlicher Sicht die Methodik zur Ermittlung der indirekten Landnutzungsänderungen vorzustellen, Unsicherheiten bei der Modellierung zu diskutieren und (politische) Konsequenzen aufzuzeigen.
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Veranstaltungsort
Institut für Tierwissenschaften
Hörsaal 11