Vergleich von Zweinutzungsrassen aus dem Rassegeflügelbereich und der wirtschaftlichen Geflügelbranche
Handlungsfelder
- Konzeptvorschläge zur Erfassung von Tierwohl-Indikatoren und Zuchtmerkmalen
- Verbesserung des Wohlbefindens des Tieres, des Gesundheits- und Hygienestatus von Betrieben
- Vermeidung der Tötung von Feten, Jungtieren und gesunden Tieren außer zur Schlachtung
Das Ziel dieses Projektes ist es, die Leistungsfähigkeit neuer und alter Zwei-Nutzungsrassen zu formulieren.
Seit langem gibt es im Tierschutz die Debatte um das Töten von männlichen Eintagsküken in industriellen Legelinien. Eine potentielle Lösung für dieses Problem wäre die Wiedereinführung von Zweinutzungsrassen, bei denen die Hähne genug Fleisch ansetzen und die Hennen genug Eier für die kommerzielle Produktion legen. In den letzten fünf Jahren arbeitete Lohmann Tierzucht an einer Zweinutzungszuchtlinie. In diesem Projekt sollte die Leistung der Zuchtlinie im Bezug auf Fleischproduktion und Legeleistung untersucht werden. Weiterhin wurden Untersuchungen zum Verhalten mit Hilfe von zwei etablierten Tests unternommen. Lohmann Tierzucht stellte dem Wissenschaftlichen Geflügelhof Eintagsküken zur Verfügung. Diese wurden nach den Management-Richtlinien gefüttert und gehalten. Ab der 3. Woche erhielten die Tiere zusätzlich Zugang zum Auslauf.
Obwohl bis zur 6. Lebenswoche zusätzlich Wärmequellen angeboten wurde, war die primäre Lichtquelle das natürliche Tageslicht. Alle Tiere wurden bis zur zehnten Lebenswochen einmal wöchentlich gewogen. Zusätzlich wurden weitere traditionelle Rassen aus dem Hobbybereich (Marans, Deutsche Reichshühner etc.) unter gleichen Bedingungen herangezogen, untersucht und mit Lohmann Dual verglichen. Lohmann Dual kann mit seiner Leistung nicht gegen die Hochleistungszucht der Broiler oder Legelinien ankommen und ist somit ökonomisch für die Industrie nur eingeschränkt interessant. Die Lege- und Mastleistung der Lohmann Dual wiederum können die traditionellen Rassen kaum erreichen.